Lies Lukas 15,25-32
Neben dem jüngeren Sohn, der vom Vater wegläuft und sein Geld verschwendet, gibt es in der Story noch den älteren Sohn, der zuhause bei seinem Vater bleibt.
Der Vorzeigesohn, der alles richtig macht.
Äußerlich müsste es ihm gut gegangen sein, die ganze Zeit, in der sein jüngerer Bruder weg von Zuhause war. Er war die ganze Zeit zuhause beim Vater und hatte alles, was er brauchte.
Innerlich hat er sich aber leider stark vom Vater entfernt.
Vielleicht hat es damit begonnen, dass er nicht damit einig war, dass der Vater dem jüngeren Bruder sein Erbe gegeben hat, das ihm noch gar nicht zustand. Vielleicht hat sich sein Ärger auch erst daran entzündet, als der jüngere Sohn zurück nach Hause kam und der Vater sich überschwänglich darüber gefreut, ihn neu eingekleidet und ein riesiges Fest für ihn gegeben hat. Es war keine Kritik an seinem jüngeren Bruder zu hören, für das, was er alles falsch gemacht hatte. Der Vater freute sich nur über seine Rückkehr.
So oder so, er war nicht froh, dass sein jüngerer Bruder wieder daheim war.
Er fand es nicht fair, dass der, der sich so schlecht gegenüber dem Vater verhalten hat, einfach so wieder akzeptiert wurde. Der Ältere war die ganze Zeit beim Vater und hat ihm treu gedient…
Er sah sich mehr als Knecht, der sich sein Ansehen und Stellung beim Vater verdient hat.
Im Gegensatz zu ihm hat der Jüngere nichts, das er sich verdienen kann. Und genau mit dieser Einstellung nimmt ihn der Vater an und freut sich darüber, dass er ihn wieder bei sich hat.
Es scheint so, als wäre der ältere Sohn zwar äußerlich immer beim Vater gewesen und hat für ihn gearbeitet. Aber innerlich war er weiter von ihm weg, als der jüngere Sohn, der vom Vater weggelaufen ist.
Aber der Vater ist auch für ihn da und lädt ihn zu der Feier ein.
Er sagt zu ihm „Mein Sohn du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, ist dein“
In diesem Satz steckt unglaublich viel Schönes.
Wissen wir, wie viel die Beziehung zu Gott wert ist?
Welche Stellung wir als seine Kinder haben?
Dass uns zusteht, beim Vater zu sein und seine Gegenwart zu genießen?
- Manuel Feige